Der Salomon Sense Pro Max ist in seiner Kombination aus Leichtigkeit, Flexibilität und Stabilität ein Novum unter den Langdistanzschuhen. Ich halte ihn aber für wirkliche Ultra-Trails nur dann geeignet, wenn die Strecke technisch eher einfach und der Untergrund bzw. das Wetter überwiegend trocken ist. Auffallend war der schnelle Verschleiß an der Sohle und dem Schaft.

Salomon Sense Pro MaxiTestbericht: Salomon Sense Pro Max

Hersteller: Salomon
Modell: Sense Pro Max
Sprengung:  6 mm
Gewicht: 290 Gramm
Damengröße: EU 36 – 45 1/3
Herrengröße: EU 40 – 48
UVP: 149,95 €
Testdauer:  6 Wochen/160 km
Tester: Klaus

Kurze Beschreibung
Der Salomon Sense Pro Max ist ein leichter, weicher Trailrunning-Schuh für lange Distanzen bei trockenen Verhältnissen.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Sense Pro ist sinnlich, weich, biegsam und leicht. Zusammen mit der wenig aggressiven Sohle macht er mir den Eindruck einer läuferischen Sommerstiefelette. Die überwiegende Ummantelung mit Mash-Gewebe macht den Schuh luftig und mir kommt die frühere Timotei-Werbung mit der durch die Sommerwiese tänzelnden Naturschönheit in den Sinn. Die Kermit-Farbgebung tut natürlich ihr Übriges. Das Innere des Schuhs ist mit einer dünnen Stoffhaut umgeben, so dass man theoretisch keine Socken bräuchte. Das Fussbett ist breit und großzügig, die Sohlenfläche, also die Auflage, sehr weit, fast schon Hoka-mäßig. Auffällig ist sicherlich das Leichtgewicht. Ich bin eher skeptisch, was die Protektion und Haltbarkeit bei langen Läufen anbetrifft,aber ich werde es schon bald austesten. Zu Hause angezogen fühlte ich mich jedenfalls fast wie in meinen Salomon Relax-Schuhen…

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Passform und Schnürung
Der Salomon Sense Pro ist auch “Maxi”, was den “Innenraum” anbetrifft. Er fällt groß aus, ist weit geschnitten, aber dank dem bewährten Quick-Lace-System kann der Schuh sehr eng und passgenau der Fußform angepasst werden. Eine große Lasche sorgt für das sichere Verstauen der “Schnürsenkel”. Gerade bei längeren Distanzen soll man ja eine größere Schuhgröße wählen und hier war ich von dem sicheren Fersenstand und überhaupt der gesamten und sicheren Passform sehr angetan.

Laufeigenschaften
Der Schuh fühlt sich sehr weich und direkt an. Dank seiner Flexibilität rollt er schön ab und schluckt auch den Großteil des Untergrunds, so dass man noch den Boden spürt, aber auf längeren Distanzen einen ausreichenden Schutz erhält. Insgesamt war das Laufgefühl sehr dynamisch und locker. Dank der Mash-Konstruktion ist das Fußklima sehr atmungsaktiv aber die Füße werden auch sehr schnell nass, trocknen aber auch schnell wieder.

Dämpfung und Protektion
Ehrlich gesagt war ich ob der Leichtigkeit des Schuhs positiv überrascht, wie robust und sicher er mich über Hardcore-Küstenstrecken auf Malta durch dorniges Gestrüpp, verdorrten Wiesen und spitzen, muschelüberzogenen Felsen getragen hat. Die Dämpfung ist gerade so ausreichend, dass man federnd über weichen Untergrund, aber ausreichend gedämpft über Asphalt-Strecken laufen kann. Auch einen veritablen Straßenhalbmarathon hat er klaglos überstanden. Allerdings kommt die Leichtigkeit natürlich zu einem Preis, denn die Protektion ist bisweilen etwas dünn und die Fußoberseite so gut wie überhaupt nicht geschützt.

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Salomon Sense Pro MaxiGrip und Stabilität
Der Grip ist eher schwach ausgeprägt oder drücken wir es so aus: solange der Untergrund nicht zu steil und technisch anspruchsvoll ist, kommt man mit dem Salomon Sense Pro Max sehr gut zurecht. Und das leichte Gewicht bewirkt, dass sich auch nach langen Stunden der Schuh nicht wie ein Klotz am Fuß anfühlt. Wird es aber schlammig oder nass, muß man sein ganzes Können und seine Konzentration aufwenden und darf sich nicht auf die Sohle verlassen, vor allem bei nassem Gras hat es mich des öfteren bergab empfindlich hingehauen. Dafür gibt es Pluspunkte bei der Stabilität, die ich dem Schuh nach dem ersten Eindruck nicht zugetraut hätte. Schließlich noch ein negatives Wort zur Haltbarkeit. Ich bin, wie viele andere Testschuhe zuvor, den Salomon Sense Pro maxi in 6 Wochen ca 160 km gelaufen und musste leider feststellen, dass die Sohle schon ziemlich abgetragen sowie der Knöchelschaft arg in Mitleidenschaft gezogen war. So einen Verschleiß hatte ich noch bei keinem anderen Modell feststellen müssen. Aber dafür ist er nun mal sehr leicht und “flowig”.

Fazit
Der Salomon Sense Pro Max ist in seiner Kombination aus Leichtigkeit, Flexibilität und Stabilität ein Novum unter den Langdistanzschuhen. Ich halte ihn aber für wirkliche Ultra-Trails nur dann geeignet, wenn die Strecke technisch eher einfach und der Untergrund bzw. das Wetter überwiegend trocken ist. Auffallend war der schnelle Verschleiß an der Sohle und dem Schaft.