Die Sigma iD.FREE ist nicht nur für Einsteiger eine Option. Die integrierte Technik arbeitet sehr zuverlässig und für den Preis können viele “Platzhirsche” nichts Vergleichbares anbieten. Gerade der integrierte Crash Alert sucht seinesgleichen und ist gerade für Leute, die viel alleine unterwegs sind, eine tolle Ergänzung. Die einfache Bauweise geht daher absolut in Ordnung.

Testbericht: Sigma iD.FREE

Hersteller: Sigma Sport
Modell: iD.FREE
Geräteabmessungen: 35 mm x 50 mm x 13 mm (selbst gemessen)
Display-Auflösung: monochrom, hochauflösend
Gewicht: 42 g
Betriebsdauer: GPS Normal + Herzfrequenz + Sensorik bis zu 8 Stunden
Training mit GPS ECO + Herzfrequenz + Sensorik bis zu 12 Stunden
Activity Tracking bis zu 10 Tage / Activity Tracking + Herzfrequenz bis zu 4 Tage
Activity Tracking OFF bis zu 14 Tage
UVP: 159 €
Testdauer: 3 Wochen
Bilder©SIGMA Sport

Gut gemacht:

  • Preis
  • Nutzbarkeit/Vielseitigkeit

Geht besser:

  • Ablesbarkeit im Dunkeln
  • mehr Zoomstufen beim Navigieren

Nachhaltigkeit
Keine Angaben zum Produkt und keine weiteren Informationen zur Firmenphilosophie.

Kurze Beschreibung
Die Natur ist dein Abenteuerspielplatz? Dann ist die SIGMA iD.FREE genau die richtige Uhr für dich. Mit vielfältigen Sportprofilen, Navigation sowie wetterfestem Gehäuse begleitet dich die GPS-Multisportuhr überall hin – egal ob querfeldein beim Trailrun, Skifahren auf der Piste oder beim Biken in den Bergen.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Die überhaupt erste GPS-Multifunktionsuhr aus dem Hause SIGMA Sport kommt im Test bei Sebastian mit grauem 20-mm-Armband und schwarzer Lünette sowie silbernen Edelstahlknöpfen an. Außer den erwähnten vier Knöpfen und dem Verschluss ist alles aus Kunststoff gefertigt. Das stört erstmal nicht, gibt Sigma Sport doch an, dass es trotz dessen ein robustes Gehäuse sein soll. Die Lünette ist etwas erhaben, was dem Glas zugute kommt, da es somit etwas geschützter, weil tiefer liegt. Das leicht austauschbare Armband ist angenehm weich und schmiegt sich um das Handgelenk. Im Lieferumfang ist neben dem Datenkabel noch ein extra Snap On Halter fürs Fahrrad enthalten. 

Funktionalität
Als GPS Multisportuhr gibt’s die iD.-Serie als Tri sowie wie die hier getestete Free Version. Als vorinstallierte Sportmodi stehen bei unserer Version Run, Bike, Swim, Hike, Fitness und Ski zur Verfügung. Das sollte aus Sicht unseres Testers einen sehr großen Teil aller Aktivitäten abdecken. Zur Auswertung der Aktivitäten steht neben der obligatorischen App am Smartphone noch das SIGMA Data Center als Browseranwendung zur Verfügung. Die Sportmodi und alle weiteren Daten lassen sich hier jeweils einfach und logisch anpassen, wobei maximal 3 Datenfelder je Seite zur Verfügung stehen, was aber aus Sicht unseres Tester aufgrund der Größe des Displays ausreicht. Im Vorfeld lassen sich bestimmte Zielzonen, z.B. bestimmte Pace oder Pulsbereich einstellen. Oder ein “Spiel” in dem es darum geht so schnell als möglich den Puls zu senken. 
Die SIGMA iD.FREE ist darüber hinaus auch als Activity Tracker nutzbar. Sie misst hier nicht nur Puls, die zurückgelegten Schritte, verbrauchten Kalorien, sondern auch das Schlafverhalten.
Auch zum GeoCaching ist die Uhr durch einen eigenen Modi geeignet. Das wurde hier jedoch nicht getestet.

GPS-Funktionalität und Navigation
Der Empfang erfolgt ausschließlich per GPS. Eine Auswahl oder Nutzung mehrerer Satellitendienste ist nicht möglich, braucht es aber auch nicht. Die Uhr lädt die Satellitendaten vor und so kann die Aktivität auch schnell gestartet werden. Unterwegs arbeitet die iD.FREE zuverlässig, vor allem beim Navigieren. Hier wird das GPS zusätzlich bei schlechtem Empfang durch den 3-Achsen Kompass unterstützt. Man muss wissen, dass es zwei Möglichkeiten der Navigation gibt. Zuerst kann man sich mit einem Konto bei Komoot schnell und einfach Routen erstellen oder importieren und auf die Uhr per SIGMA Link App oder im Browser (SIGMA Data Center) verschieben. Dann kann man bei gekoppeltem Smartphone und aktiver Komoot App sich wie z.B. bei einer Smartwatch Abbiegehinweise mit dynamischen Entfernungsangaben, Richtungspfeilen und Straßennamen auf dem Display der Uhr anzeigen lassen. Was zusätzlich gerade beim Radeln noch toll ist: mit zusätzlichem gekoppeltem Ohrhörer sagt die App sogar die anstehenden Richtungsänderungen an. Zweite Möglichkeit ist die, nennen wir es mal “klassische Sportuhr-Navigation”. Hier kann man sich den GPX-Track auf der Uhr anzeigen lassen und sehen, wo man hinlaufen muss sowie die bereits zurückgelegte Strecke, die im Idealfall aufeinander passt 😉
Die Detailstufen sind hier jedoch nicht wechselbar. Beim Laufen und Wandern ist die Zoomstufe auf 50m vorgegeben und beim Radeln wechselt die Anzeige selbständig je nach Geschwindigkeit zwischen 100 und 200m hin und her. 

Höhenmessung
Die Uhr bedient sich einer Satelliten- sowie Barometrischen Höhenmessung. Wobei die Barometrische Messung auf Daten aus Luftdruck und Temperatur beruht. Die Abweichung auf Runden mit bis zu 2000 Hm im Gebirge im Vergleich zu einer Coros Apex Pro waren sehr minimal und betrug im Höchstfall 50 Hm.

Herzfrequenzmessung
Ein Brustgurt ist im Lieferumfang nicht enthalten, den braucht es aber auch nicht zwingend, könnte man sich aber aus dem Hause SIGMA mitbestellen. Die integrierte optische Herzfrequenzmessung arbeitet nach einigen Rumprobieren bei unserem Tester am rechten Handgelenk (warum auch immer nur da) sehr zuverlässig. Lediglich bei sehr schnellen Armschwüngen im Downhill oder bei Intervallen waren die Werte nicht konstant. Ansonsten waren die Abweichungen zu dem im Vergleich getragenen Brustgurt nur minimal. Es gibt jedoch keine VO2Max Messung oder Berechnung. Eine Wattberechnung ist hingegen über die Auswertung im Nachhinein möglich.

Auf dem Trampelpfad
Wie oben erwähnt, dauerte es bei Sebastian etwas, bis er die richtige Position der Uhr gefunden hatte, damit die HR-Messung zuverlässig funktionierte. Die vier verbauten Knöpfe waren trotz der ungewohnten Trageweise am rechten Arm jederzeit gut erreichbar. Ein “Ausversehen auf den Knopf kommen” gab es nicht. 
Das mit bis zu drei Datenfeldern bestückte Display war beim Laufen und Radeln gut ablesbar. Die Navigation hingegen nimmt das ganze Display ein. Das ist auch gut so, sonst wäre es zu “dezent” und nicht wirklich gut ablesbar. Lediglich im Dunkeln war die Hintergrundbeleuchtung eher unterdimensioniert. Die Displayanzeigen wechseln nicht automatisch durch, das störte unseren Tester aber nicht. 
Es gibt die Möglichkeit, eine Auto Pause zu aktivieren. Das funktionierte so lange gut, bis man in einem Wald steile Serpentinen aufgestiegen ist. Hier pausierte die Uhr doch häufiger trotz Bewegung. So ergaben sich auch nur in dem vorgenannten Gelände Abweichungen in der schlussendlich gemessenen Entfernung im Vergleich zur bereits erwähnten Coros Uhr.
Eine für unseren Tester bisher völlig unbekannte Option ist der integrierte “Crash Alert” während einer Aktivität. Hierfür stellt man vorher neben den persönlichen Besonderheiten wie Blutgruppe, Allergien und lebensnotwendigen Medikamenten einen Notfallkontakt mit Rufnummer ein. Hat man nun unterwegs einen Sturz bzw. Unfall, vibriert die Uhr permanent 30 Sekunden lang und würde nach der abgelaufenen Zeit, insofern man nicht bestätigt, dass alles in Ordnung ist, den Notfallkontakt per SMS mit der aktuellen Position (Koordinaten) darüber informieren. 
Auch eine nette Option für alle Stilbewussten – es gibt eine Reihe verschiedener Farben an Armbändern, die, wie oben erwähnt, schnell getauscht sind.
Bisher hat nach mehreren Kontakten mit Baum und Stein lediglich das schwarze Kunststoffgehäuse minimale Spuren abbekommen. Es sind aber keine Kratzer, sondern lediglich leichte Farbabriebe zu erkennen. Das Glas ist gänzlich ohne Spuren.

Konnektivität
Eine Koppelung ist per Bluetooth, Ant+ und mitgeliefertem Datenkabel möglich. Letzteres dient auch zur Aufladung. Die in der Uhr integrierte farbliche Anzeige zeigt den Ladestand an. Zu Beginn wollte die Uhr direkt ein Update per Bluetooth durchführen, doch das funktionierte erst per Datenkabel. Eine Koppelung mit einem Garmin Run Brustgurt klappte  tadellos. Die Koppelung per Bluetooth mit dem Smartphone funktionierte während der Aktivitäten wie zum Beispiel zum Empfangen von Nachrichten oder dem Anzeigen der Navigation ebenfalls zuverlässig. Die Übertragung der absolvierten Aktivitäten klappte per Bluetooth gut, wenngleich auch hier der Standortdienst zusätzlich eingeschaltet sein muss!? Wer sich anderweitig GPX Tracks erstellt oder diese auf die Uhr laden möchte, kann das ebenfalls über Komoot und das Data Center tun.
Zusätzlich lässt sich das Free Modell auch um das Bike-Zubehörteil “Duo Combo Sender” erweitern. Der misst zusätzlich die Geschwindigkeit sowie Trittfrequenz beim Radeln.

Fazit unseres Testers
Die SIGMA iD.FREE ist nicht nur für Einsteiger eine tolle Option. Die integrierte Technik arbeitet sehr zuverlässig und für den Preis können viele “Platzhirsche” nichts Vergleichbares anbieten. Gerade der integrierte Crash Alert sucht seinesgleichen und ist für Leute, die viel allein unterwegs sind, eine tolle Ergänzung. Das schlichte Displaydesign geht daher absolut in Ordnung.

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