Wer damit liebäugelt, sich eine Smartwatch anzuschaffen und diese auch für Outdoor-Aktivitäten verwenden möchte, kann die Samsung Gear S3 durchaus in Erwägung ziehen. Vor allem die intuitive Bedienung überzeugte unseren Tester. Zwei Dinge sollten hier allerdings noch erwähnt werden..

Samsung Gear S3 FrontierTestbericht: Samsung Gear S3 Frontier

Hersteller: Samsung
Modell: Gear S3 Frontier
Geräteabmessungen: 49,0 x 46,0 x 12,9 mm
Display-Auflösung: 360 x 360
Gewicht: 63 g
Batterie: wiederaufladbarer 380 mAh-Akku
Betriebsdauer: 3 – 4 Tage bei typischer Nutzung (Angabe des Herstellers)
UVP: 399 €
Testdauer: ca. 3 Wochen
Tester: Christian R.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Samsung Gear S3 wirkt wie eine klassische Armbanduhr. Sie trägt sich aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts sehr natürlich am Handgelenk. Die Frontier-Variante besitzt im Vergleich zur ebenfalls erhältlichen Classic einen leichten Outdoor-Touch (drehbare Lünette mit Skala und robustes Kunststoffband). Die Verarbeitung wirkt hochwertig, das Uhrengehäuse aus Edelstahl ist perfekt gefräst. Auf der Rückseite befindet sich der Herzfrequenzsensor. Bedient wird die S3 über den Touchscreen, die drehbare Lünette und zwei seitlich angebrachte gut bedienbare Knöpfe. Das hochauflösende Farbdisplay ist sehr gut ablesbar. Bei den meisten Lichtbedingungen kommt man schon mit einer relativ dunklen Helligkeitsstufe aus, was wiederum Akku spart. Das Gehäuse ist gegen Staub und Wasser geschützt (IP68-zertifiziert, bis zu 30 min in 1,5m tiefes Wasser).

Funktionalität
Die Samsung Gear S3 ist in erster Hinsicht eine Smartwatch mit unzähligen Möglichkeiten (angeblich gibt es bereits über 10.000 Apps), bietet aber insbesondere mit Hilfe der eingebauten Sensoren eine interessante Alternative für den ambitionierten Trailrunner. Wir überlassen den Test der umfangreichen klassischen Smartwatch-Funktionen anderen und konzentrieren uns hier auf die für den Trailrunner interessanten Features, insbesondere

  • GPS-Funktionalität
  • Höhenmessung
  • Herzfrequenzmessung

Sehr erfreulich ist die Einfachheit der Bedienung im Allgemeinen. Unser Tester musste nie ein Handbuch zu Rate ziehen. Ob Drehen an der Lünette, Wischen über den Bildschirm und gerade während der Bewegung die Bedienung über die Knüpfe ist sehr intuitiv. Alle relevanten Informationen lassen sich sehr einfach auch während sportlicher Aktivitäten abrufen.

Samsung Gear S3 Frontier Samsung Gear S3 Frontier Samsung Gear S3 Frontier

GPS-Funktionalität
Um die GPS-Funktionalität zu testen, hat unser Tester einige Touren mit der Samsung Gear S3 und der Garmin Fenix 3 unternommen. Die Daten der aufgezeichneten Touren werden in folgendem Diagramm visualisiert.

Wie man erkennen kann, liegen die Tracks beider Uhren jeweils sehr dicht beieinander. Erst durch Heranzoomen kann man erkennen, dass die Samsung etwas ungenauer arbeitet. Scharfe Ecken werden abgerundet. Sehr erfreulich ist die Geschwindigkeit, bis der GPS-Empfang steht. Hier braucht die Garmin meist ein paar Sekunden länger. Der längste Lauf unseres Testers mit eingeschaltetem GPS ging etwa über drei Stunden. Der Akku zeigte danach noch eine Restlaufzeit von 60% an. Hochgerechnet würde das eine Laufzeit von etwa 6 – 8 Stunden bedeuten.

Höhenmessung
Die Gear S3 verfügt über einen barometrischen Höhenmesser, der sehr gut funktionierte. Auch hier dienen zum Vergleich die mit beiden Uhren aufgezeichneten Strecken. Wie man erkennen kann, sind die Höhenprofile nahezu deckungsgleich (Voraussetzung ist natürlich eine synchrone Kalibrierung der beiden Uhren).

Herfrequenzmessung
Hier darf man von der Samsung keine Wunderdinge erwarten. Die Messung über den Pulssensor auf der Rückseite des Uhrengehäuses funktioniert eigentlich nur im Ruhemodus zuverlässig. Während sportlicher Betätigung springen die Werte sehr stark. Von Herzstillstand bis Herzrasen war alles dabei. Auch verschiedene Positionen am Handgelenk führten zu keiner Besserung.

Samsung Gear S3 Frontier

Auf dem Trampalpfad
Die Samsung Gear S3 tut, was man von einer Outdoor-Uhr erwartet. Sie lässt sich auch während des Laufens gut bedienen und ist gut ablesbar. Das Kunststoffband könnte etwas weicher sein. Die Uhr versorgte unseren Tester während aller Testläufe zuverlässig mit allen relevanten Daten. Wer’s mag, kann sich auch nach jedem Kilometer die aktuellen Daten ansagen lassen. Solange man alleine unterwegs ist ganz nett, in der Gruppe dürfte das Gequassel der Uhr den meisten eher auf die Nerven gehen.

Konnektivität
Die gute Nachricht vorweg: die Samsung Gear S3 funktioniert auch, ohne ein Smartphone ständig mitführen zu müssen. Für umfangreichere Auswertungen der Aktivitätsdaten bzw. zur komfortablen Konfiguration der Uhr gibt es sowohl für Android als auch für iOS entsprechende Apps. Unter iOS hatte unser Tester allerdings kein Glück. Während die Bluetooth-Verbindung noch klappte, verweigerte die App ihren Dienst. Durchstöbern diverser Support-Foren ergab, dass wohl die aktuelle iOS-Version die App nicht unterstützt. Inwieweit Samsung ein gesteigertes Interesse daran hat, diese Probleme für die Plattform des Konkurrenten zu beheben, sei dahingestellt.

Samsung Gear S3 FrontierDie Synchronisation mit der Gear-App unter Android hingegen funktionierte tadellos. Einmal eingerichtet, synchronisiert sich die Uhr automatisch mit S-Health. Hier kann man umfangreiche Statistiken einsehen und die Daten mit Diensten von Dritten wiederum synchronisieren (z. B. Strava).

Fazit
Wer damit liebäugelt, sich eine Smartwatch anzuschaffen und diese auch für Outdoor-Aktivitäten verwenden möchte, kann die Samsung Gear S3 durchaus in Erwägung ziehen. Vor allem die intuitive Bedienung überzeugte unseren Tester. Zwei Dinge sollten hier allerdings noch erwähnt werden. Im Testzeitraum von ca. drei Wochen stürzte die Uhr zweimal ab. Passiert dies beispielsweise während eines Wettkampfes, kann dies durchaus ärgerlich sein. Außerdem war einige Male der voll aufgeladene Akku am nächsten Morgen völlig leer – und das im Ruhezustand wohlgemerkt. Ob es sich dabei noch um Kinderkrankheiten oder Einzelfälle handelt, konnte im Rahmen des Tests nicht untersucht werden.