Der Montane Via Dragon 20 ist ein großer, übersichtlicher sehr einfach zu bedienender Rucksack, vor allem für lange Läufe bei kalten und regnerischen Bedingungen und natürlich bestens geeignet für Mehrtagestouren, wenn man in Hütten übernachtet. Der Preis ist mit stolzen knapp 165 Euro ein wenig zu hoch geraten, auch wenn zwei Softflasks mitgeliefert werden.

Montane Via Dragon 20Testbericht: Montane Via Dragon 20

Hersteller: Montane
Modell:  Via Dragon 20
Gewicht: 380 g
Volumen: 20 Liter
Größen: S/M oder M/L
UVP:  € 164,95
Testdauer: 6 Wochen
Tester: Klaus

Kurze Beschreibung
Der Montane Via Dragon 20 Liter Rucksack ist ein wasserdichter Universalbegleiter für Mehrtagesläufe, lange Läufe oder große Tageswanderungen ohne viel Schnickschnack. Selbst für kleinere Touren kann er mittels einer Kompressionskordel sowie einem Einroll-Klippsystem handlich zusammengepresst werden. Das westenartige Schulter-Tragesystem enthält vier Taschen und zwei Kompressionsriemen zur individuellen Körperanpassung.

 Montane Via Dragon 20 Montane Via Dragon 20

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Montane Via Dragon 20 macht einen strapazierfähigen und reißfesten Eindruck trotz seines geringen Gewichts. Er enthält ein mash-artiges Rückensystem, in dem die Trinkblase verstaut werden kann. Auch die Gurte sind aus Mashgewebe und enthalten zwei unterschiedliche große Reißverschlusstaschen sowie eine kleine Tasche für Gels und eine große Tasche für eine Trinkflasche bis zu 750 Milliliter. Der Verschluss für den Brust und Bauchgurt ist einfach gehalten, aber höchst effektiv. Die außen befindliche Kompressionskordel kann nicht nur für das Einspannen einer Jacke sondern auch zusammen mit einer größeren Plastiklasche als Stöckehalter verwendet werden.

Passform und Tragekomfort, Taschenkonzept und Details
Der Rucksack ist ein Musterbeispiel für Einfachheit und Übersichtlichkeit.  Alle Taschen konnte ich sehr bequem erreichen, das An – und Ausziehen geht super schnell und die Verschlüsse sind sehr einfach zu bedienen. Das kommt vor allem bei langen und/oder kalten Läufen zu Gute, wenn man nicht mehr so ganz Herr und Frau seiner Sinne ist oder die Hände schon halb abgefroren sind. Bei Regen bietet der Rucksack sicherlich noch einen zusätzlichen Nässeschutz, aber für lang anhaltenden Dauerregen sollte man dennoch seinen Inhalt in eine absolut wasserdichte Tüte verpacken.Der Montane Dragon sollte stets fixiert, also komprimiert werden, sonst schwankt der Rucksack vor allem bei schnellen Bergab-Passagen. Trägt man eine Trinkflasche in der vordere Tasche, so hat es sich bei mir von Vorteil erwiesen, zumindest bergauf oder überhaupt bei langsameren Passagen den Bauchgurt offen zu lassen, andernfalls stieß die Flasche stets in die Seite, was mit der Zeit nervig und auch unangenehm war. Das ist aber keine Kritik, denn man sollte in die Tasche ja auch ein Softflask stecken, aber ich habe mich mit den Teilen einfach noch nicht angefreundet. Alles in allem war ich bei meinem 10 Stunden Ultra von den weichen, westenartigen Schultergurten ohne jede Polsterung (ich schätzte mein durchschnittliches Gewicht auf 3,5 kg) sehr angetan und mein Muskelkater am nächsten Tag hielt sich sehr in Grenzen.

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Auf dem Trampelpfad
Zugegeben, vieles ist Geschmackssache und persönliche Vorliebe, wie man seinen Paraderucksack am liebsten hätte. Da ich zu den meisten meiner Outdooraktivitäten Rucksäcke benutze,  kann ich mittlerweile in meiner Laufkarriere über ein ganzes Sortiment von Lauf-und Bike-Begleitern mein Eigen nennen. Von Salomon, Deuter, Dynafit über Raidlight zu Oxiris und Osprey. Jeder hatte natürlich für mich gesehen seine Vor-und Nachteile, aber keiner ist auch wirklich ungeeignet für mich. Und dann kam Montane daher. Zuerst gefiel mir das Klippsystem (bislang einzigartig in meiner Sammlung), der spartanische Aufbau (kein Innenleben, vgl. mit Oxiris) und der Bauchgurt mit Gummifunktion und Ritsch-Ratsch Vorrichtung überhaupt nicht. Bei den ersten Läufen musste ich auch viel lernen, über das richtige Packen (das Rückenteil ist ziemlich dünn, somit sollten sperrige Sachen durch eine Jacke etc. gedämpft werden), die richtige Taschenfüllwahl und wann ich den Bauchgurt eher offen lassen sollte. Aber während eines Vier-Tage-Laufs und einem winterlichen 10 Stunden Ultras in Wales lernte ich den Montane Dragon wirklich zu schätzen. Die Einfachheit des An- und Ausziehens mittels meiner sogenannten Ritsch-Ratschtechnik hatte ich ja schon erwähnt, aber vollends vorteilhaft sehe ich das Verschlusssystem der großen Haupttasche an, welche je nach Füllung des Rucksackes weniger oder mehr eingerollt wird und mittels Klippverschluss fixiert wird. Gerade wenn es schnell gehen muss (im Wettkampf oder bei Kälte und Nässe), hat sich diese Technik bei mir bewährt. Da kann sich auch nichts verhaken oder einfrieren und die Vorrichtung kann auch mit dicken Handschuhen bedient werden. Die Wasserdichtigkeit (4000 mm Wassersäule ist angegeben) ist zwar gegeben, aber bei einem walisischen Dauerschneeregen von 10 Stunden kommt auch dieser Schutz an seine Grenzen.

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Fazit
Der Montane Via Dragon 20 ist ein großer, übersichtlicher sehr einfach zu bedienender Rucksack, vor allem für lange Läufe bei kalten und regnerischen Bedingungen und natürlich bestens geeignet für Mehrtagestouren, wenn man in Hütten übernachtet. Der Preis ist mit stolzen knapp 165 Euro ein wenig zu hoch geraten, auch wenn zwei Softflasks mitgeliefert werden. Auch Freunde der Trinkblase kommen nicht auf ihre Kosten (im Preis ohnehin nicht enthalten), da sich die volle Blase fast ungeschützt gegen den Rücken presst und sich das mitunter unangenehm anfühlt. Dennoch überzeugten mich Funktionalität und das Design,