Der La Sportiva Bushido II wurde als aggressiver Wettkampfschuh für kurze bis mittlere Distanzen konzipiert und genau dort sehen wir ihn auch. Allerdings vorzugsweise im steinigen Terrain, denn nur dort kann er seine Vorzüge voll ausspielen. Für das Mittelgebirge ist er vielleicht etwas viel Schuh.

Testbericht: La Sportiva Bushido II

Hersteller: La Sportiva
Modell: Bushido II
Sprengung: 6 mm
Gewicht: 305 g (42 EU)
Damengröße: 36 – 43 EU
Herrengröße: 38 – 47,5 EU
UVP: 155,- €
Testdauer:  6 Wochen / 100 km
Tester: Holger

Gut gemacht:

  • Rundumschutz
  • Farbauswahl

Geht besser:

  • Schnürsenkel

Nachhaltigkeit
Keine Aussage explizit zum Produkt. La Sportiva ist bluesign® system Partner. Bluesign® ist die Lösung für eine nachhaltige Herstellung von Textilien. Es schließt umweltbelastende Substanzen von Anfang an aus dem Fertigungsprozess aus, legt Richtlinien fest und kontrolliert deren Einhaltung. Im Jahr 2013 hat La Sportiva die Partnerschaft mit der Outdoor Conservation Association aktiviert. Es handelt sich dabei um eine no-profit Vereinigung mit dem Ziel, Initiativen zur Erhaltung der Umwelt zu unterstützen.

Kurze Beschreibung
Der Bushido II soll laut La Sportiva ein aggressiver Wettkampfschuh für kurze bis mittlere Distanzen sein. Das Impact Brake System unterstützt durch die spezielle Noppenanordnung an der Sohle einerseits das Bremsen, andererseits werden Stöße auch besser absorbiert.
Die FriXion® Red-Sohle kombiniert Grip, Langlebigkeit und Dämpfung.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Es ist schon einige Jahre her, seit Holger den ersten Bushido getestet hat. In der Zwischenzeit ist er einfach schon zu viele andere Schuhe gelaufen, um einen direkten Vergleich vorzunehmen. Also konzentrieren wir uns auf die Fakten des Bushido der zweiten Generation.
Unsere Version kommt in der Farbe “Opal / Apple Green” optisch sehr gut rüber. Zudem sieht die Sohle schön aggressiv aus und hat Markierungen für die La Sportiva Einschraub-Spikes (A.T.GRIP SPIKES). Was auch direkt klar wird, ist, dass der Bushido sehr viel Protektion und ein gute Portion steifigkeit mitbringt. Die Zunge wirkt recht dünn.

Passform und Schnürung
Der La Sportiva Bushido II ist sehr schmal geschnitten und definitiv nichts für breite Füße. Holger passt er in seiner üblichen Größe sehr gut. Die Ferse ist recht hart, was Holger nicht entgegenkommt, da sein Fersenbein etwas länger ist und damit an der Fersenkappe reibt.
Die Schnürung ist klassisch mit Schnürbändern, die nicht zu lang sind, so dass eine fehlende Senkeltasche kaum ins Gewicht fällt. Da diese etwas steif sind, halten Sie nur mit einem Doppelknoten richtig gut.

Laufeigenschaften
Schon beim ersten Anziehen und nach den ersten Metern wird klar, dass der La Sportiva Bushido II ein Schuh fürs raue und steinige Gelände ist. Dennoch war Holger erstaunt, dass er immer noch gut abrollt und sich auch auf Waldwegen gut laufen läßt. Holger konnte ihn auf Mallorca intensiv im steinigen Gelände testen. Dort war auch sein längster Lauf mit dem Schuh über 5 Stunden. Hierfür genau der richtige Schuh.
Die Schnürung hält besser mit einem Doppelknoten und die anfangs erwähnte dünne Zunge ist doch ausreichend gepolstert, so dass bei längeren Downhills die Schnürung nicht auf dem Spann drückt.

Dämpfung und Protektion
Die Dämpfung und Protektion ist beim Bushido II sehr ausgeprägt, was natürlich zu Lasten der Flexibilität geht. Die Rückmeldung vom Untergrund wird nur noch sehr gedämpft wahrgenommen und er schluckt spitze Steine genauso gut wie Stöße gegen Felsen. Die Zehen freuen sich, nicht jeden Fehltritt ausbügeln zu müssen.

Grip und Stabilität
War Mallorca das perfekte Gelände, um das Laufverhalten auf steinigen Trails zu beurteilen, so war die Eifel das beste, um den Bushido auf nassen, steinigen und matschigen Trampelpfaden an seine Grenzen zu bringen. Das war gar nicht so einfach. Im Matsch packen die Profilstollen gut zu und auf nassem Gestein ist der Grippe ordentlich. Hier ist nur die Continental Sohle von adidas besser.

Fazit
Der La Sportiva Bushido II wurde als aggressiver Wettkampfschuh für kurze bis mittlere Distanzen konzipiert und genau dort sehen wir ihn auch. Allerdings vorzugsweise im steinigen Terrain, denn nur dort kann er seine Vorzüge voll ausspielen. Für das Mittelgebirge ist er vielleicht etwas viel Schuh.