Die Coros Apex Pro konnte in fast allen Punkten überzeugen und stellt nach Meinung unseres Testers eine top Alternative zu den gängigen Herstellern und Modellen dar. Gehen die Entwicklung, Benutzerfreundlichkeit und das Preis-Leistungsverhältnis konsequent so weiter, wird es für die Platzhirsche wie Suunto und Garmin schwer, sich weiter so zu behaupten.

Testbericht: Coros Apex Pro

Hersteller: Coros
Modell: Apex Pro
Geräteabmessungen: 47 x 47 x 13.4 mm
Display-Auflösung: 240 x 240 oder 1.2 inch (64 colors)
Betriebsdauer: 30 Tage im Normalmodus /
                                 40 h bei höchster GPS Genauigkeit
                                 100 h im UltraMax Modus
Gewicht: 59 g
UVP: $499,99 USD
Testdauer: 3 Wochen
Tester: Sebastian

Gut gemacht:

  • Menüführung
  • Preis – Leistung

Geht besser:

  • Übersetzungen

Nachhaltigkeit
Keine Angaben seitens des Herstellers für Modell oder Firmenphilosophie im Allgemeinen.

Kurze Beschreibung
Die Coros Apex Pro Premium Multisports GPS Uhr des amerikanischen Herstellers ist leicht, hat eine lange Batterielebensdauer und passt sich dem Laufverhalten an. Sie überwacht und unterstützt die Akklimatisierung in den Bergen und optimiert das Trainingsverhalten.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Apex Pro sieht nach dem Auspacken eher wie eine normale Uhr aus, schmal und leicht. Gerade im Verhältnis zu den Fenix Modellen oder der Suunto Spartan oder 9er Reihe ist sie deutlich “zierlicher”. Das schnell wechselbare Silikonarmband trägt sich sehr angenehm auf der Haut und schmiegt sich um den Arm. Die drei seitlichen Knöpfe, das Aluminiumgehäuse und der optische HR- und O2Sensor sind sauber verarbeitet und stören so beim Tragen nicht. Der mittlere Knopf ist gleichzeitig der wichtigste. Er lässt sich zusätzlich zur Druckfunktion in beide Richtungen beliebig drehen. Damit kann man tadellos durch die Menüs bzw. Ansichten navigieren. Das Glas ist ein Saphirglas und es wurde hier auch eine Touch-Funktion zur intuitiveren Steuerung verbaut.

Funktionalität
Die aktuellste Multisportuhr aus dem Hause Coros verfügt über einen optischen Sensor, der Herzfrequenz sowie die Sauerstoffsättigung ermittelt. Ein Barometer misst zum einen die Höhe, kann aber auch über den Luftdruckverlauf mehrerer Stunden eine Unwetterwarnung abgeben. Des Weiteren ist ein Beschleunigungssensor, Kompass, Gyroskop und Thermometer zur Bestimmung der jeweiligen Werte integriert. Einige Abschnitte in den Menüs sind per Touch bedienbar. So kann man während der Aktivitäten oder beim Nachlaufen einer Route (dafür muss man keine Aktivität starten) ohne Knöpfe, also nur mit Wischen durch die Menüs bzw. die Karte navigieren.

Die Uhr ist mit weiterem Zubehör koppelbar. Diverse Brustgurte von Fremdherstellern sowie ein eigener Pod von Coros sind optional nutzbar. Mit dem Pod kann man wie z.B. bei Garmin Dynamics Pod die Laufqualität analysieren. So werden hier Werte wie die Aufprallgeschwindigkeit, Balance und einiges mehr angezeigt.

Da es sich hier um eine Multisportuhr handelt, kann man aus verschiedenen Outdoor- und Indoortrainingsarten wählen. So z. B. Trailrun, Triathlon, Radfahren und z. B. Aerobic. Unter anderem hat Coros hier zuletzt einen extra Trainingsmodus für’s Bahntraining auf 4oo-m-Bahnen eingespielt. So soll hierbei die Messung deutlich genauer sein gegenüber einer herkömmlichen Satellitenpositionsbestimmung beim Bahntraining. Unser Tester ist in diesem Modus zwar fortwährend auf einer 800-m-Runde in der Stadt unterwegs gewesen. Aber auch da war die Genauigkeit nach Auswertung sichtbar höher als bei einer Suunto 9.

Positionsbestimmung
Zur Bestimmung der genauen Position kann die Uhr auf die Satellitendaten von GPS sowie GLONASS zurückgreifen. Optional kann man aktuell nur GPS oder GPS mit GLONASS auswählen. Die Messungsintervalle passen sich der Geschwindigkeit des Nutzers an. Das heißt, umso schneller man unterwegs ist, desto kürzer sind die Intervalle, in denen die Position per Satellit übermittelt wird. Zukünftig soll auch auf die Daten von Galileo und Beidou zurückgegriffen werden können. Das steht laut Hersteller in einem der nächsten Updates an.

Höhenmessung
Die Höhe wird per Barometrischer Messung sowie Satellitenübertragung ermittelt.
Die Messungen sind sehr verlässlich. Ungewöhnliche Abweichungen auf gewohnten Strecken konnte unser Tester nicht feststellen. 
Eine Zusatzfunktion gibt es in Verbindung mit der Sauerstoffsättigungsmessung. So kann man sich einen Alarm setzen, bei dem einen die Uhr warnt. Soll heißen, fällt die Sauerstoffsättigung mit steigender Höhe unter einen bestimmten Wert, gibt es eine Warnung.

Herzfrequenzmessung
Zum einen wird optisch über einen in der Uhr integrierten Sensor der Puls sowie die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Es ist aber jederzeit dank Ant+ Koppelung möglich, mit entsprechenden Brustgurten zu arbeiten. 
Sebastian hatte bisher bei Systemen, die optisch am Handgelenk messen, keine guten Erfahrungen gemacht. Bei der Apex Pro war es zumindest so, wenn er locker lief oder andere Sportarten ausübte, waren die Werte zuverlässig. Wurde es jedoch flotter beim Laufen, waren die Werte ungenau.

Konnektivität
Eine Verbindung mit der App und die Übertragung der Aktivitäten kann ausschließlich mit dem Smartphone erfolgen. Eine Onlineplattform zur Bearbeitung oder Analyse der Trainingsdaten per Browser gibt es nicht. Man kann jedoch den eigenen Account mit Drittanbietern, wie etwa Strava, verbinden. Das mitgelieferte USB-Kabel dient daher nur zum Laden. Was hier etwas nervig und aus Sicht unseres Testers überflüssig ist, ist, dass man zum Einrichten und Übertragen von Aktivitäten immer eine Internetverbindung UND die eingeschalteten Standortdienste benötigt. Suunto schafft das komischerweise auch ohne Internet und Standortdienst.

Ansonsten lässt sich die Menüführung in App und Uhr einwandfrei und überwiegend intuitiv steuern. Nicht wundern, zur Zeit sind in der Uhr sowie der App noch einige Übersetzungsfehler. Es wird aber stetig an Verbesserungen, auch bei den Begrifflichkeiten, gearbeitet. Aktuell wird ca. einmal im Monat ein Update für App und Uhr eingespielt. Der Hersteller ist hier also permanent bemüht, Verbesserungen zeitnah anzubringen.

Da die Coros Apex Pro ja auch eine Smartwatch ist kann sie jederzeit per eingeschaltetem Bluetooth Nachrichten oder eingehende Anrufe anzeigen. Weiterführende Funktionen wie antworten per Uhr etc. gibt es aktuell noch nicht.

Auf dem Trampelpfad 
Sebastian hatte das erste Mal mit der Marke Coros und der Menüführung zu tun. Die App sowie die Uhr ließen sich jederzeit auch unterwegs schnell und unkompliziert auf die Bedürfnisse einrichten. So ist es auch während einer aufzeichnenden Aktivität, ohne diese zu pausieren, möglich, die Bildschirme per App anzupassen. Ebenfalls kann man direkt an der Uhr eine Route zum Navigieren anwählen und bei schwindendem Akkustand auf den UltraMax Modus wechseln. 

Die Auswertung der Aktivitäten kann erstmal nur durch die Coros App erfolgen. Wer weitergehende Analysen betreiben möchte, kann sich die Aktivitäten aber in verschiedenen Dateiformaten ablegen und dann mit dem jeweiligen dazugehörenden Programm bearbeiten. 

Das Hochladen einer Route auf die Uhr war anfangs etwas fummelig. Hat man den Dreh aber einmal raus, kann man ohne Schwierigkeiten schnell und einfach insgesamt 10 Routen auf die Uhr hochladen. In der App kann man leider keine Routen erstellen, hierfür benötigt man immer ein anderes Programm. Das Navigieren unterwegs funktionierte bei Sebastian tadellos. Zwar sind hier keine Karten hinterlegt, wie etwa bei den Fenix X Modellen, jedoch kann man bis auf 25 m hereinzoomen. Da war ein Verlaufen quasi unmöglich. Auch die Touchfunktion während des Laufens funktionierte zu jeder Zeit, egal ob es nass oder kalt war.

Die angegebenen Akkulaufzeiten kann unser Tester so bestätigen. So wurde die Uhr am Anfang einmal voll geladen und dann hielt sie bei über 25h Aktivitäten im Freien über 2,5 Wochen. Dazu kam noch der permanente Einsatz über die ganze Zeit als 24/7 Pulsmesser, Schrittzähler etc. und nachts zur Schlafüberwachung.

Der ein oder andere Kontakt mit Stein oder ähnlichen Harten Gegnern hat bisher noch keine bleibenden Schäden hinterlassen.

Fazit
Die Coros Apex Pro konnte in fast allen Punkten überzeugen und stellt nach Meinung unseres Testers eine top Alternative zu den gängigen Herstellern und Modellen dar. Gehen die Entwicklung, Benutzerfreundlichkeit und das Preis-Leistungsverhältnis konsequent so weiter, wird es für die Platzhirsche wie Suunto und Garmin schwer, sich weiter so zu behaupten.