Für große Unternehmungen und lange Läufe ist die Berghaus GR 20 Storm Jacket den Preis wert und eine sinnvolle Investition. Bei allen anderen kürzeren Aktivitäten kann man getrost auch eine billigere Variante wählen..

Testbericht: Berghaus GR 20 Storm Jacket

Hersteller: Berghaus
Modell: GR 20 Storm Jacket
Gewicht: Größe L   277 Gramm
Herrengröße: XS-XXL
UVP: 400,00 €
Testdauer: 4 Wochen
Tester: Klaus

Gut gemacht:

  • Endlich mal ein vernünftiger Reißverschluss

Geht besser:

  • Taschenanordnung; mir fehlt die Brusttasche
Berghaus GR 20 Storm Jacket

Kurze Beschreibung
Die Berghaus GR 20 Storm Jacket ist eine dreilagige Gore-Tex Jacke für höchste Ansprüche. Mit nur 277 Gramm setzt die Jacke Maßstäbe im Bereich wetter- und regenfeste Oberbekleidung für lange bis sehr lange Mehrtagestouren. Benannt nach dem berühmten und wettertechnisch alles bietenden GR 20 Weitwanderweg durch Korsikas Gebirge, den der Tester (leider allerdings ohne die Jacke) schon einmal komplett und zweimal abschnittsweise durchwandert hat, setzt Berghaus die Meßlatte sehr hoch.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck ist umwerfend mit wow-Effekt. Man schaut, ohne etwas sportlich getan zu haben, wie ein professioneller Abenteurer aus. Das Material ist super leicht und bequem, ja sogar so angenehm, dass ich die Jacke den halben Tag im Haus getragen habe. Der Haupt-Reißverschluss ist ein Traum, genau wie die ganze Jacke, durchdacht, robust, intuitiv alles leicht handhabbar. Taille kann mittels zweier, die Kapuze mittels eines Gummizugs schnell und flexibel angepasst werden und löst auch wieder leicht. Das Material klebt nicht auf der Haut und die ganze Jacke weist mehrere “Lüftungsschächte” auf zur Luftzirkulation auf. Die Armbündchen sind zum äußeren Handgelenk etwas länger geschnitten, was sehr stylish aussieht, wie auch das Gesamtwerk GR 20 Storm Jacket optisch gesehen vollkommen gelungen ist.

Passform und Tragekomfort
Während Ärmel und die Schulterpartie hervorragend und damit auch klimatechnisch perfekt sitzen, ist mir die Jacke im Brust-und Bauchbereich zu voluminös. An der Taille schließt sie dagegen wieder passgenau ab. Das tritt aber, was meine Ansprüche an eine allseits wetterfeste Ultra-Trailjacke anbetrifft, in den Hintergrund, da ich vollauf begeistert von dem Hauptreisverschluss samt Kapuze und ihre schnelle Handhabbarkeit in extremen Situationen bin.

Atmungsaktivität und Wetterschutz
Die Testphase fiel gerade in die Zeit unseres sehr heißen Sommers, so dass ich die Jacke vor allem ganz in der Früh sowie bei einigen wenigen Gewitterschauern sowie auf dem Südtirol Ultra Skyrace getragen habe. Bei letzterem ergab sich aber der Vorteil, dass in der Nacht durch ein plötzlich eintretender Gewitterschauer die Temperaturen zwischen  36 Grad und 16 bewegten. Auffällig war die enorme Isolierungsfähigkeit und Regendichtigkeit der Jacke. Trotz klatschnasser Funktionskleidung hielt die Jacke durch die Nacht hindurch Regen und Wind vom Körper fern und führte so zu einer angenehmen Wohlfühltemperatur. Dies ist sicherlich auch auf die enorm hohe Atmungsaktivität der Gore Membran zurückzuführen.

Auf dem Trampelpfad
Die Berghaus GR 20 Storm Jacke ist nur etwas für ultra lange Laufdistanzen bei wechselhaftem Wetter mit Temperaturdifferenzen von 20 Grad. Bei derartigen wechselhaften Bedingungen spielt sie ihr ganzes Können in Bezug auf Schutz, Wärme und Gewicht aus. Bei kürzeren Distanzen bis zu 50 km und annähernd guten Wetterbedingungen tut es auch eine leichtere und im Packmaß deutlich kleinere Jacke.

Fazit
Für große Unternehmungen und lange Läufe ist die Berghaus GR 20 Storm Jacket den Preis wert und eine sinnvolle Investition. Bei allen anderen kürzeren Aktivitäten kann man getrost auch eine billigere Variante wählen.