Testbericht: Montrail Trans Alps
Hersteller: Montrail
Modell: Trans Alps
Sprengung: 8 mm
Gewicht: 355 gr (EU 43)
Damengrößen: EU 36 – 44
Herrengrößen: EU 40 – 49,5
UVP: 123,00 €
Testdauer: 60 km (Manishe) / 130 km (Christian)
Tester: Manishe / Christian R.
Montrail Schuhe kannten die Tester bislang nur vom Hörensagen. In den USA dagegen sind diese schon lange gängige und beliebte Trailrunning Schuhe. Umso gespannter waren die Tester auf die Schuhe.
Erster Eindruck und Verarbeitung
“Das ist eine Menge Schuh”, das war der erster Eindruck bei Manishe. Ein schwerer, robuster Schuh mit dicker Sohle und einer Sprengung von 8 mm. Die Sohle ist stark profiliert und wirkt, als könne sie gut zupacken. Insgesamt ist dies ein robuster Schuh, der aussieht, als gehöre er auf alpines Terrain. Die Verarbeitung ist gut, es fällt auf, dass die auf die Schuhoberfläche angeklebten Elemente (z. B. das Logo) etwas unsauber verklebt sind.
Passform und Schnürung
Der Schuh fühlt sich am Fuß weniger massig an, als er auf den ersten Blick aussieht. Und vor allem ist er sehr bequem. Man steht angenehm weich auf der dicken Sohle. Die Füße und auch die Ferse werden fest umschlossen, ohne dass es zu eng ist. Zu beachten ist, dass auch der Zehenbereich relativ schmal ist, für Läufer mit breiten Füßen ist er daher nicht zu empfehlen. Christian empfand die Zehenbox reichlich bemessen. Der Montrail Trans Alps hat eine herkömmliche Schnürung und auch keine Senkeltasche. Trotzdem halten die Schnürsenkel problemlos.
Laufeigenschaften
Der Montrail Trans Alps ist kein agiler, dynamischer Schuh für schnelle Tempoeinheiten, das sieht man auf den ersten Blick. Er ist zwar leichter als er aussieht, fühlt sich trotzdem gerade zu Beginn noch etwas steif an, das relativiert sich etwas, je länger man ihn läuft. Trotzdem ist es insgesamt ein eher träger Schuh. Für lange, langsame Läufe ist der Schuh gemacht: auch nach vielen Kilometern ist er immer noch bequem. Manishe würde diesen Schuh fast eher als Wanderschuh empfehlen. Für Christian dagegen ist er ein ganz heißer Kandidat für Ultraläufe.
Dämpfung und Protektion
Die Dämpfung ist durch die sehr dicke Sohle hervorragend, geht aber klar zu Lasten der Agilität. Mit diesem Schuh kann man über jegliches Terrain, ohne auch nur einen Hauch davon mitzubekommen. Das Thema Protektion steht bei diesem Schuh ganz klar im Vordergrund: nicht nur nach unten ist der Fuß gut geschützt, auch die Seiten und die Zehen sind durch Verstärkungen gut abgeschirmt. Auf steinigen unebenen Gelände verzeiht der Schuh daher dem Läufer auch mal Unachtsamkeit.
Grip und Stabilität
Die Sohle hat ein auffällig aggressives Profil, trotzdem ist der Grip nicht auf allen Untergründen zuverlässig. Auf matschigem Untergrund gerät man schnell ins Rutschen. Ebenso auf nassen Steinen/Holz. Der Grip des Montrail Trans Alps besticht dafür umso mehr auf harten, steinigen Trails, so lange diese trocken sind. Zu technisch darf es allerdings nicht werden, da der Schuh zu steif ist und kein Gefühl für den Untergrund erlaubt.
Fazit (Manishe)
Der Name Trans Alps ist Programm: der Schuh gehört in alpines Gelände, für Mittelgebirge ist er “überausgestattet”. Die Robustheit, starke Dämpfung und ausgeprägte Protektion geben das Terrain vor. Die daraus resultierende fehlende Agilität allerdings schränkt wiederum ein, zu technisch darf das Terrain nicht sein. Ob man mit diesem Schuh die Alpen laufend oder lieber gehend überqueren möchte, muss jeder selbst entscheiden. Als Wanderschuh ist der Montrail in jedem Fall empfehlenswert. Als Trailrunningschuh nur bedingt.
Fazit (Christian)
Nach zwei kurzen Testläufen hat Christian den Schuh direkt beim AlpenX100 auf der 70 km Strecke eingesetzt. Bei diesem Event, überwiegend auf hochalpinen Pfaden mit viel Geröll, konnte der Schuh voll überzeugen. Für über elf Stunden im felsigem Gelände war die Dämpfung genau richtig und der Grip hervorragend (die Strecke war überwiegend trocken).
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Alles klar. Danke für Eure schnellen Antworten. Hat Montrail dieses Problem anscheinend in den Griff bekommen.
Vielleicht werde ich dann doch ein Modell von denen mal wieder versuchen.
Manishe: Hi, bezüglich der Haltbarkeit: während des Testens hat die Sohle bei mir gut gehalten. Seitdem bin ich den Schuh ehrlich gesagt nicht mehr viel gelaufen, weil er mir einfach nicht so liegt. Eine Freundin von mir hat den aber schon etwas länger und läuft den viel und auch bei ihr gab es bislang keine Probleme.
Der letzte Kommentar stammt von Christian, einem der Tester.
Zur Haltbarkeit: bin den Schuh nun 260 km gelaufen. Bis zeigt insbesondere die Sohle keinerlei Abnutzungsspuren, obwohl ich den Großteil im alpinen und felsigen Gelände absolvierte.
Bzgl. Größe: ja, der Schuh ist eher breit. Für sehr schmale Füße wohl eher ungeeignet. Gerade auf langen Distanzen empfinde ich das als sehr komfortabel. Für meinen nächsten 100er kommt der Montrail in die ganz enge Auswahl.
Wie stand es um die Haltbarkeit der Sohle? Ich habe bisher zwei Montrail Schuhe im Einsatz gehabt (Mountain Masocist und Rogue Racer) wobei mein Fazit war:
Passform Top
Qualität der Sohle (Abrieb, Verklebung) Flop.
hatte den Schuh mal bestellt, sehr groß, vor allem die Weite war extrem. Habe die Schuhe dann eine Nr. kleiner bestellt, aber auch
noch zu weit, konnte den Schuh einfach nicht fest an meinen schmalen Fuß bringen.
War aber glaube ich das Vorgänger-Modell in blau, alle anderen Montrail Schuhe haben mir bis auf Badrock immer gut gepasst.
Gruß
A.M.