Die Houdini Endure Short ist eine echte Innovation für eifrige Winterläufer und schnell frierende Trailrunner. Das relativ kleine Packmaß und das geringe Gewicht machen die Überhose zu einem wichtigen Begleiter für anspruchsvolle Läufer, die Wärmeleistung fordern aber die Leichtigkeit beim Laufen dennoch nicht vermissen wollen.

Houdini Edure ShortTestbericht: Houdini Edure Short

Hersteller: Houdini
Modell: Endure Short
Gewicht: 264 g / XL
Damengröße: XS – XL
Herrengröße: XS – XL
UVP: 150,00 €
Testdauer: 4 Wochen (ca. 50 km)
Tester: Klaus

Kurze Beschreibung
Die Houdini Endure Shorts sind eine leichte, aber sehr wärmende zweite Schicht über der Winter-Tight oder Laufhose für extreme Wetterbedingungen. Die anschmiegsame Isolations-Shorts mit Futter aus 80g Primaloft® Silver stammt aus 100% recyceltes Polyester und wurde in der EU hergestellt.  Am Gesäß und den Oberschenkeln sind sie besonders dick gefüttert. An den Seiten sowie der Hüfte bietet das verwendete Stretch-Material angenehme Elastizität und ein elastischer Bund an der Hüfte sorgt dafür, dass die Hose nicht verrutscht. Die durchgängigen Reißverschlüsse an den Seiten ermöglichen ein schnelles An- und Ausziehen. Die Endure Shorts sind vorne noch mit einer kleinen Tasche für Schlüssel oder Geld ausgestattet.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Zugegebenerweise war mein erster Eindruck, ich hätte eine präpubertäre Pluder- oder Pumphose in der Hand, der neueste modische Gag sozusagen. Oder, weil ja gerade Faschingszeit war, sollte ich als Sultan Klaus auftreten? Aber zu Hause mal angezogen, musste ich feststellen, dass sich der Wärmeeffekt sofort einstellte, die Hose unglaublich leicht und weich, aber dennoch sehr robust und strapazierfähig ist. Die Reißverschlüsse funktionieren reibungslos und die Verarbeitung machte einen soliden Eindruck. Sie trägt sich auch ohne “Unterhose” sehr angenehm und wärmt wundervoll. Eigentlich würde man sich lieber hinlegen, als rauszugehen und Wind- und Wetter zu trotzen.

Houdini Edure Short Houdini Edure ShortHoudini Edure Short

Passform und Tragekomfort
Definitionsgemäß und zielgerichtet fällt die Hose naturgemäß groß aus, ist sie ja dazu auserkoren, als “Drüberhose” zu fungieren. Dennoch sieht man zu meinem Erstaunen gar nicht lustig aus, sondern als ein Profi-Minimalist, der auch bei den übelsten Wetterkapriolen im Winter seine Laufrunde mit möglichst wenig Beinkleid aber herrlichem Wärmekomfort durchziehen will. Beim Anziehen in freier Natur und bei widrigen Verhältnissen musste ich nie wirklich die Reißverschlüsse aufmachen. Das war insoweit von Vorteil, als man die Hose ja nur anzieht, wenn es wirklich kalt und windig ist. Dementsprechend musste man nicht aus den Handschuhen raus, um die Hose an zuziehen. Aber selbst wenn man den Reißverschluss öffnen wollte, so wurde mitgedacht und eine extra-Kordel angebracht, so dass der Reißverschluss auch mit Fingerhandschuhen einfach zu fassen war (da könnten sich einige Outdoor-Jackenhersteller ein Beispiel nehmen). Wird es einem zu warm, weil sich das Wetter verbessert oder es wieder bergauf geht, kann man einfach die Beinreißverschlüsse von unten aufziehen. Das hatte ich erst nach einigen Läufen “herausgefunden”, um so das mitunter schon lästige An- und Ausziehen und vor allem das Verpacken zu vermeiden. Allerdings lässt sich die Hose super einfach zusammenknüllen und irgendwo reinstopfen.

Atmungsaktivität und Wetterschutz
Die Hose ist, wie oben angedeutet, nur zum Geradeaus- und Bergablaufen geeignet und das bei extrem kalten Bedingungen, also mindestens Minusgrade und kalter Wind. Ansonsten wird es sehr schnell sehr warm und man schaut bei längerer Tragedauer aus, als hätte man in die Hose gemacht. Bei extremer Nässe kapituliert das Außenmaterial nach einiger Zeit und die Hose saugt sich voll, d. h., bei Dauerregen ist die Hose eher weniger geeignet. Der Wärmeleistung tat dies aber keinen Abbruch. Die Hose trocknete zudem wieder sehr schnell. Aber fairerweise muss man natürlich sagen, dass dafür die Hose ja auch nicht konzipiert wurde. Würde man darüber noch einen Regenschutz anziehen, könnte man sich direkt auf einen Faschingsball als Michelin-Männchen begeben. Noch ein Pluspunkt: Bei meiner 40-km-Wintertour durch das bayerische Voralpenland mit Übernachtung im Bivy-Bag hatte ich die Hose auch im Schlafsack an und das fühlte sich echt gemütlich an.

Houdini Edure Short

Auf dem Trampelpfad
Die Hose raschelt beim Laufen überhaupt nicht, macht alle Bewegungen und Stürze mit und sie wird recht schnell vergessen, und was kann man besseres von einer isolierende Überhose berichten, als dass sie ihrer Funktion gerecht und dabei nicht mehr bemerkt wird? Die Bund-Elastizität war für meine Taillengröße genau richtig, also engte weder zu sehr ein noch rutschte die Hose bei längeren Bergabpassagen runter.  

Fazit
Die Houdini Endure Short ist eine echte Innovation für eifrige Winterläufer und schnell frierende Trailrunner. Das relativ kleine Packmaß und das geringe Gewicht machen die Überhose zu einem wichtigen Begleiter für anspruchsvolle Läufer, die Wärmeleistung fordern aber die Leichtigkeit beim Laufen dennoch nicht vermissen wollen. Nur der hohe Preis drückt ein wenig die wohlig warmen Winterfreuden.